Bei Wind und Sonnenschein

Eigentlich will ich »Hallo Wind. Hallo Sonne« vorerst wie ein Sachbuch lesen.  Zum Thema passend, suche ich mir also einen sonnigen Leseplatz. Und merke schon nach einigen Seiten, ich mag selbst mitmachen! An Ort und Stelle denke ich über Fragen nach, die ich immer schon mal an die Sonne stellen wollte und über einen Namen für jenen Wind, der mir heute Morgen am Fahrrad um die Ohren blies …

Isabel Minhós Martins und Bernardo P. Carvalho mischen in diesem Mitmach-Sachbuch, das mich übrigens haptisch an meine Malbücher von früher erinnert, wundervolle Reflexionsmomente, Ideen für Zeichnungen als auch eigene Experimentier- sowie Forschungsprojekte unter die vielfältigen Informationen rund um die beiden Themenbereiche Sonne und Wind. Immer wieder pendeln beim Lesen die Gedanken von großen Zusammenhängen zu den kleinen Momenten in der eigenen Umgebung.

Ich nehme was ich gerade bei mir habe, die Espressotasse und meinen Schal, um deren Schatten zu malen bzw. das Strickmuster im Schattenspiel zu erkunden. Und wie könnte es auch anders sein, mag ich außerdem sofort erproben, welche Buchseite der Wind heute für mich aufschlagen würde. Doch nein: Windstille, zumindest beinahe. Aber etwas später kommt dann doch ein kleines Lüftchen auf, nach der Skala von Francis Beaufort übrigens »leiser Zug« genannt. Am Meer würde ich diesen anhand »leichter Kräuselwellen« erkennen, lese ich dazu. Ja, wie gesagt, dieses Buch birgt Nähe und Ferne gleichermaßen.